Gestern (22. Mai 2012) hatte ich beinahe wieder einen Anfall – nicht aus gesundheitlichen Gründen, sondern vielmehr aus Wut und Verständnislosigkeit. Leser meines Blogs werden sich sicherlich noch an meinen Beitrag erinnern, in dem ich über die DSL-Probleme der Telekom mit ihren Verbindungsserver berichtet habe, welche sich zwangsmäßig auch auf mich auswirkten. Nun, gestern habe ich gedacht, dass es die Telekom wieder geschafft hat, die Serververbindung zu schrotten.
Der Anfang …
Ich komme erledigt an diesem recht heißen Tag nach Hause und wollte eigentlich nur noch „nichts tun“. Dieses „nichts tun“ besteht meistens aus entspannen, im Internet umhergeistern und schlafen. Viel mehr ist das eigentlich nicht. Nun, ich setzte mich mit einer Tasse Kaffee vor den PC und startete das mitunter wichtigste Programm: meinen E-Mail Client (Thunderbird). Als der Client die Mails von den verschiedenen Server abgerufen hat, ist mir gleich aufgefallen, dass das Ganze dieses Mal sehr schleppend passierte. Die Anfragen zur GoogleMail-Adresse wurde nach einer Zeit prompt mit einem Timeout quittiert. Normalerweise war dieses GoogleMail-Konto das Erste, welches mit dem Abrufen von Mails fertig war; wie gesagt, normalerweise …
Nachdem ich meine Mails gecheckt habe, wollte ich ein paar Eintragungen auf unserer Feuerwehrseite durchführen, doch jeder Browser, den ich auf dem Rechner installiert hatte, meinte, der entsprechende Server wäre nicht verfügbar. Auch das kam mir sehr merkwürdig vor; das Ding (also der Server mit der Feuerwehr-Internetseite) war so gut wie noch nie ohne mein Wissen offline gewesen. Andere Internetseiten wie heise oder Twitter funktionierten wunderbar. Ich surfte die Seite DownForEveryone.com an, mit deren Hilfe man bestätigt bekam, ob ein Server im Internet wirklich nicht verfügbar war oder ob die Fehlerquelle einfach nur am eigenen System liegt. Das Ergebnis überraschte mich nicht wirklich: Laut DownForEveryone.com war der Server online und erreichbar.
Wieder mal die Telekom?
Google.com war mein nächstes Ziel; allerdings wurde ich nicht weitergeleitet. Jeder Browser lud und lud und lud, sendete Anfragen und wartete auf Rückmeldung, aber keiner zeigte mir letztendlich die Suchmaske von Google an. Yahoo! ging, Bing ging, aber kein Google. Ich muss auch anmerken, dass die Seiten von den beiden anderen Suchmaschinen sehr langsam gearbeitet haben. Nach einer Zeit hatte ich eine Reihe von Internetseiten, bei denen mir, anstatt der Inhalt, eine Fehlermeldung angezeigt wurde: Netzwerk-Zeitüberschreitung.
Man kann sich denken, dass man bei dem, was ich mit der Telekom in der Vergangenheit erlebt habe, recht schnell den Verdacht bekommt, dass der Konzern mal wieder die Verbindung … „geschrottet“ hat. Die typischen Hinweise darauf fehlten allerdings. Kein Eintrag im Router-Log, dass der Server z. B. Timeouts gehabt hatte. Im Gegenteil: Es waren lediglich Zwangstrennungen der letzten paar Wochen protokolliert. Folge dessen war die Verbindung zu Infineon immer vorhanden. Von da ab an habe ich daran gezweifelt, ob die Telekom wirklich dafür verantwortlich war, dass ich auf einmal nur noch begrenzten Internetzugang hatte.
Da ich in den vergangenen Tagen nichts großes aus dem Internet heruntergeladen oder dubiose Seiten besucht habe, konnte ich mir nicht vorstellen, einen Virus eingefangen zu haben. Ich versuchte also auch auf anderen PC’s, diese angeblich nicht funktionierenden Adressen anzusurfen. Gleiches Ergebnis: Überall wurde mir ein Timeout angezeigt. Twitter und Wikipedia funktionierten allerdings auf jedem Rechner wunderbar. Der Fehler kann also nicht am PC an sich liegen.
Die lustigen Fehlersuche!
Wo also könnte sich die Ursache dieser Fehlermeldungen verstecken. Ich habe die Firewall gecheckt, ich habe die hosts-Datei gecheckt, ich habe sämtliche Caches und Speicher gelöscht, die irgendetwas mit der Thematik „Internet“ zu tun hatten. Nichts half; immer wieder die gleiche Fehlermeldung. Als ich mit meinem Latein so gut wie am Ende war, klickte ich aus Jux einfach sämtliche Lesezeichen an, die im Browser Firefox abgelegt waren. Zu meiner großen Verwunderung lud eine Seite von Google – allerdings nicht die Suchmaske, sondern ein separater Beitrag einer Person auf Google+. Es wurden zwar keine Grafiken geladen, aber Text und „Rohdesign“ der Seite konnte man lesen.
Ich machte mir so meine Gedanken, wo das Problem sein könnte. Mir kam der DNSChanger in den Sinn, als ich in der Comand-Box mit ipconfig rumspielte. Mit „letzten Kräften“ konnte ich ein PDF des FBI bezüglich dieser Maleware abrufen, in dem Erkennungsmerkmale inklusive der DNS-IP-Adressen des DNSChangers aufgelistet waren. Klar, ich hätte den Test auch mit Hilfe von dns-ok.de durchführen lassen können, doch die Seite war … richtig, sie war nicht verfügbar (auch ein Timeout). Diese Tatsache hat meinen Verdacht leicht verstärkt; es hätte allerdings auch ein blöder Zufall sein können, ich wusste das zu dem Zeitpunkt ja nicht. Nachdem ich also auch den DNSChanger als möglichen Fehlergrund ausgeschlossen hatte (DNS-IP’s trafen nicht zu) -es war inzwischen kurz vor 21:00 Uhr- machte ich einfach die Kiste aus und hoffte, dass das Problem morgen von selbst gelöst wäre.
Vermutungen …
Nun, jetzt sitze ich hier und schreibe diesen Beitrag. Google.com funktioniert auch wieder und die anderen Seiten, die gestern noch angeblich einen Timeout hatten, funktionieren auch wieder ohne jede Beanstandung. Ich kann lediglich Vermutungen anstellen, woran es gelegen hat, dass ich gestern nur begrenzt im Internet Zugang hatte. War es vielleicht die Hitze? Wohl kaum, aber wissen kann man es nie. Hatte jemand von Euch vielleicht ähnliche Erlebnisse? Vielleicht sogar einen Hinweis oder die Erklärung fuer dieses … „Phänomen“? Die Kommentarfunktion steht Euch jederzeit zur Verfügung.
Nachtrag: 24. Mai 2012, 13:30 Uhr:
Ich habe jetzt herausgefunden, was genau die Ursache für diese Einschränkungen war. Es war tatsächlich die Telekom, die an besagtem Tag und dem davor in unserer Region Probleme bestätigt hatten. Was sie allerdings genau verzapft haben, weiß ich nicht. Ich bin nur beruhigt, dass es nicht an mir lag.
Bild: cip_sb, Flickr.com, CC-BY – Lizenz
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