Tut mir Leid. Der Titel ist total affektiert gewählt. [Anmerkung: Ursprünglich hieß die Überschrift etwas anders: „Der Weg in die Freiheit: OwnCloud!“ Doch im Verlauf der Einleitung merkte ich, dass ich da noch ein kleines … sagen wir mal „Vorwort“ einbauen muss. Daher verschiebt sich die eigentliche Intention der Doku-Serie um einen Beitrag.] So – oder so ähnlich – wurde er aber seit den Enthüllungen des Edward Snowden unzählige Male gebraucht. Zwar nicht unbedingt in Verbindung mit OwnCloud, dafür aber gerne im Kontext der totalitären Überwachung; brought to you by the NSA (and our little guys from the BND and GCHQ). Okay. Schluss mit dem Unsinn. Schließlich soll hier auch noch was sinnvolles über die Bühne gebracht werden. Ich möchte auf diesen Seiten meine kleine Dokumentation verewigen, wie ich mich von den „Big-Playern“ alla Dropbox, Google & Co verabschiede und ein gewisses Maß an Unabhängigkeit wiederherstelle. Damit will ich aber nicht sagen, Google und Dropbox seien böse… . Ein Vorwort.

Schöne, heile Welt, oder?

Google ist toll! Wenn man die ganzen negativen Umstände außer Acht lässt, würde man die Dienste von Google heute alle nicht mehr missen wollen – ich würde sie nicht mehr missen wollen. Hätte Page 1998 geahnt, welche internationale Bedeutung Google einmal innehaben würde? Schwer zu sagen. Im Endeffekt haben sie so gut wie fast alles Richtig gemacht; sonst wäre die Firma heute nicht so präsent wie sie es ist: Im Browser, in Handys, in Autos… . Niemand bietet einem im Internet so viele Dienste und die damit verbundenen Möglichkeiten wie diese Firma. Auch der Filehosting-Dienst Dropbox war einer der Ersten auf seinem Markt. Andere zogen nach, genau wie auch andere bei Google nachzogen. Doch kaum ein Dienst schafft(e) es sich durchzusetzen. Ausnahmen bestätigen natürlich die Regel.

Aber wie ich eingangs schon erwähnte: Lässt man die negativen Umstände außen Vor, ist diese Welt schön und bunt, jeder hat seinen Lolli und ist zufrieden. Diese Welt gibt es aber nicht. Lobbyismus, Kapitalismus, Macht und Korruption beherrschen diese Welt – beide Welten. Viele Dienstleistungen sind (in einem bestimmten Maß) vermeintlich kostenlos. Doch nur sehr wenige bis kaum ein Dienst kommt ohne eine Registrierung aus. Wir müssen Daten angeben. Im Verlauf der Dienstenutzung generieren wir Daten. Wertvolle Daten. Interessante Daten. Die Währung des 21. Jahrhunderts könnte man sagen.

Warum sollten sie…

So dramatisch klingt das doch gar nicht, oder? Ist doch egal, ob jemand weiß, welche Vorlieben, Interessen oder Hobbies ich habe. Überwachung ist im Internet allerdings allgegenwärtig. Es ist die Waffe, die Seitenbeitreiber einsetzen, um möglichst viel über ihre Benutzer zu erfahren (Stichwort Tracking). Es gibt sogar Tracker, die ganze Mausgesten auf einer Seite aufzeichnen, wie lange über einen Menü innegehalten wird. Wem das gleichgültig oder egal ist, der muss hier nicht weiterlesen. Der darf auch gerne so weitermachen wie bisher. Die Gefahr, dass diese Daten missbraucht werden, ist ja sehr gering. So gering wie die Annahme, die NSA würde nicht spionieren. Doch leider hat Edward Snowden das Gegenteil bewiesen. Das Bewusstsein für Datensicherheit und deren Schutz war noch nie so hoch wie seit dem „Jahr 0 nach Snowden“. Diese Zeitrechnung gibt es übrigens wirklich! 2015 ist das „Jahr 3 nach Snowden“. Doch das nur nebenbei erwähnt. Vor dem großen Skandal hat nie wirklich jemand über dieses Thema nachgedacht. „Es wird schon nicht so sein“ oder „Das machen die bestimmt nicht“ waren die unausgesprochenen Gedanken. Verschlüsselung nutzten damals nur Leute, die für Paranoid gehalten wurden. Als ob die Regierung oder (staatliche) Einrichtungen das machen oder (geschweige denn) in der Lage dazu wären. Wie sehr wir uns doch täuschten – oder hinters Licht führen ließen.

Meine Unabhängigkeit

Ich selbst hätte nie gedacht, dass das wirklich im großen Stil betrieben worden ist. Klar, ich beschäftigte mich mit dem Thema Verschlüsselung und Datensicherheit, aber wer hätte den gedacht, dass das wirklich so ist? Wie auch immer. In den folgenden Wochen werde ich meinen Umstieg dokumentieren. Ich habe mich von Diensten wie Dropbox & Google zwar noch nicht komplett getrennt, bin aber auf einem guten Weg dorthin. Ich werde erzählen, wie ich mir mein eigenes „Dropbox“ gemacht habe und wie ich mit dem Thema Kalender und Kontakte umgehe – egal ob auf dem heimischen Computer, dem Tablet unterwegs oder dem Smartphone. Damit bin ich von Diensten unabhängiger. Ich muss zwar die administrative Arbeit selbst erledigen, aber wem seine Daten, seine Interessen wichtig sind, der wird dem auch mit Freude nachgehen. Vielleicht überlegt es sich ja der ein oder andere von euch wenn er merkt, wie einfach es doch ist. Lasst euch überraschen!

Vertrauen – Was ist das?

Die Menschheit ist Whistleblowern wie Daniel Ellsberg, Bradley Manning, Julian Assange, Edward Snowden und den vielen anderen zu Dank verpflichtet. Viele, zum Teil grausame Tatsachen wären sonst vielleicht nie ans Licht gekommen. Viele Fakten werden auch heute noch unter Verschluss gehalten. Aber eines ist sicher: Mit Edward Snowden hat die USA den bisher größten Schaden der Neuzeit erlitten. Er war es auch, der vielleicht auch dafür verantwortlich ist, dass sich nun auch viele Menschen mit dem Thema Sicherheit beschäftigen und Techniken für den Schutz der Daten entwicklet oder weiterentwickelt werden. Das neue Wege eröffenet werden oder besser Standards verabschiedet werden. Er mag ein Held sein. Aber wer weiß, vielleicht ist auch das alles nur ein Coup der Strippenzieher.