Nun, überlegen wir mal: Ein paar Leser werden diesen ersten Satz vermutlich gar nicht lesen (wollen), weil sie bereits beim Lesen der Überschrift das kleine rote „x“ im Tab des Browser geklickt haben. Denjenigen, denen jetzt schon der Kragen platzt aber trotzdem noch lesen, um eventuell zu verstehen, warum der Idiot hier solche Behauptungen aufstellt, will ich raten, ein klein wenig weiter zu lesen …

Warum ich diese Form der Einleitung in meinem heutigen Eintrag wählte, dürfte -unter den Freaks- recht einleuchtend sein: Diaspora ist für einige bereits das Allerheiligste unter den sozialen Netzwerken geworden, für andere mitunter das einzig Wahre. Anfangs noch so gut wie unbekannt und heute doch um einiges bekannter. Mag dass das Problem sein? Aber genug der wirren Fragen, ich möchte Euch schließlich nicht alles alleine zusammen reimen lassen. Ich möchte hierbei noch anmerken, dass es sich hier um meine persönliche Meinung handelt und um nichts anderes!

Als ich das erste Mal von diesem Diaspora gehört habe, dachte ich mir nicht wirklich was dabei. Wieder so eine „Wir-möchten-Facebook-Konkurrenz-machen„-Seite. Auch der positive Aspekte, darunter die Datenschutzbestimmungen, welche Diaspora aufgestellt hat, haben mich nicht wirklich gejuckt. Mir wurde von einer Seite immer wieder von diesem tollen, neuen Netzwerk berichtet und kurzerhand wurde mir eine Einladung in mein Postfach gemailt (war noch zu Anfangszeiten des Dienstes). Schließlich habe ich mich dort angemeldet um zu sehen, ob das wirklich DER Burner schlechthin sein soll.

Der erste Eindruck? Naja, kein besonders großer. Kein „Wow, …„, kein „Aha, …„. Im Prinzip nichts anderes als die Facebook-Timeline, nur ohne Farben und ohne Werbung. Man kann Kontakte suchen, sie in seine „Aspekte“ hinzufügen, mit ihnen schreiben, Updates verfassen und und und. Wenn man sich das alles so ansieht, hat man im Prinzip die klassische Aufteilung sozialer Netzwerke/Plattformen vor sich.

Worauf ich eigentlich hinaus wollte ist folgendes: Diaspora ist wie Facebook – nur eben mit anderen Leuten. Allein schon der Grundgedanke der Plattform hat die eigentliche Mitgliederbewegung geprägt: Menschen, die wenig oder fast nichts anderes im Web anstellen als ein wenig zu surfen, E-Mails lesen und Flashgames  zu spielen, sich aber gar nicht für die Techniken, die im World Wide Web eingesetzt werden oder für die Hintergründe von den genutzten Diensten wie z. B. Datenschutzbestimmungen & Co interessieren, merken nichts von Diaspora; und bekommen es auch nicht mit. Absolut nicht. Sie lesen es vielleicht das ein oder andere Mal in ihren Facebook-Nachrichten -kann ja sein, dass es dort jemand von Diaspora berichtet- oder hören den Namen von einem Freund, stellen aber keine Nachforschungen zu Diaspora an, weil es sie nicht interessiert.

Auf Facebook ist hauptsächlich der 0815-Anwender – auf Diaspora eher die Nerds, Geeks und Freaks des Internets, wenn auch in unterschiedlichem Niveau, vertreten. Ich selbst bin auch einige Male im Internet mit diversen Projekten oder Beteiligungen zu finden und habe daher auch Interesse an neuen Technologien, Entwicklungen und anderweitigem KrimsKrams, aber Diaspora hat mich nicht wirklich … angesprochen.

Diaspora wird nie wirklich den Erfolg einfahren, den die Entwickler wollen bzw. den sie brauchen. Klar, es kommen immer wieder bahnbrechende Meldungen von bspw. großer Steigerung der Nutzerzahlen oder neuen, aufgemachten Pods.

Sprüche wie „Diaspora ist einfach besser als Facebook!“ oder anderweitige, mit ungefähr selben Sinn, sind totaler Quatsch. Für Leute mit dem gewissen Interesse mag Diaspora DAS Ding schlechthin sein, aber für die breite Masse ist einfach kein Boden da. Woran das liegt? An den Menschen selber. Meine Meinung.

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