Wenn bei Piepser geht, muss alles möglichst schnell und (vor allem) sicher vonstatten gehen. Ob auf der Arbeit (sofern vom Arbeitgeber erlaubt), zuhause oder unterwegs: Wer kann, der wird sich auf zum Gerätehaus machen. Nach §35 der Straßenverkehrsordnung sind solche Personen, die einer BOS (Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben) angehören, bereits ab dem Zeitpunkt der Alarmierung berechtigt, Sonderrechte in Anspruch zu nehmen. Doch wie kann man das anderen Verkehrsteilnehmern verdeutlichen? Dachaufsetzer mit dem Schriftzug „Feuerwehr im Einsatz“ bieten Abhilfe, aber wenn die Schildchen eher klein und somit unauffälliger sind, verfehlen sie ihre Wirkung und werden nur von wenigen Personen wahrgenommen.

Petition für die grünen Blinklichter

Niklas Schneider hat sich diesem Problem angenommen. Er hat eine Petition gestartet, um eine mögliche Lösung in den Bundestag zu bringen. Laut Schneider sollten wir die Konstellation aus den USA übernehmen und mit entsprechenden Werbekampagnen die Bevölkerung über diese potentielle neue Art der Kenntlichmachung informieren.

In Deutschland haben Angehörige der Freiwilligen Feuerwehren bereits ab der Alarmierung, also schon auf dem Weg zur Wache, nach §35 das Sonderrecht. Dieses dürfen sie jedoch weder durch ein blaues Blinklicht noch durch ein Einsatzhorn anzeigen. Abhilfe schaffen sie sich zum Beispiel mit einem Dachaufsetzer. Dieser wird jedoch nur selten von anderen Verkersteilnehmern wahrgenommen. Da ein blaues Blinklicht verboten ist und das gelbe Blinklicht bereits vergeben ist, wäre eine grünes Blinklicht eine für die Kameraden der Freiwilligen Feuerwehren und anderen Hilfsorganisationen gute Lösung, um dem restlichen Verkehr ihr Anliegen zu verdeutlichen. – Auszug aus dem Petitionstext

Aufklärungsarbeit per Video

Ein Großteil der USA und Kanada nutzen bereits Grüne Blinklichter – mit Erfolg! Effektiver im Straßenverkehr sind sie im Vergleich zu den Dachaufsetzern allemal. Videos mit Informationen über diese grünen Lichter gibt es einige zu finden. Das Lacombe Fire Department oder auch The Firefighters Association of Ontario informieren per Video. In Deutschland könnte, bei Erfolg, ebenfalls dieses Modell umgesetzt werden.

Auf der offiziellen Petitionsseite hat jeder die Möglichkeit, noch bis 12. Juli 2015 seine Unterschrift zu setzen. Bei Erfolg wandert die Petition in den Petitionsausschuss des Deutschen Bundestags; und schlecht stehen die Chancen dafür allemal nicht. Nach vier Tagen wurden bereits über 17.000 Unterschriften gesammelt.

Na, warum eigentlich nicht‽

Ich würde eine Einführung der grünen Lichter begrüßen. Das sage ich jetzt nicht nur, weil ich bei der Feuerwehr und beim Katastrophenschutz aktiv bin, sondern auch, weil ich davon überzeugt bin, dass ein aufblitzendes, grünes Licht, das man so vom allgemeinen deutschen Straßenverkehr noch nicht kennt, viel auffälliger und damit auch klar verständlich macht, was der Typ in dem Auto hinter einem eigentlich will. Voraussetzung dafür ist natürlich, dass die Bevölkerung aufgeklärt werden müsste, damit auch zeitnah (jeder) informiert wird, was die neue Farbe auf den Autos bedeutet. Dass das Blinklicht freilich kein „Freifahrschein“ ist sollte auch denen Bewusst sein, die es einsetzen wollen. Wie auch schon jetzt gibt es trotz der Inanspruchnahme von Dachaufsetzern und Sonderrechten immer noch Gesetze, an die sich gehalten werden muss.

Mich würde interessieren, was Eure Meinung zu diesem Thema ist. Gerne hier in den Kommentaren oder gleich im entsprechenden Thread auf FeuerZentrale.de.