Seit 2013 gibt es ein einheitliches Modell für die Rundfunkgebühren. Die früher und im Volksmund immer noch als „GEZ-Gebühren“ bekannten Kosten wurden pauschalisiert. Wer damals weit weniger als die jetzt gültigen 17,98 € bezahlte, fühlt sich von dem neuen Modell hintergangen und betrogen. Nachvollziehbar. Durch die Pauschalte wurden 1,59 Milliarden Mehreinnahmen erwirtschaftet. Eine ordentliche Summe, die die ARD jetzt haben möchte. Als wäre das schon nicht genug, würden für die zukünftige Aufrechterhaltung des Programms weitere 99 Millionen Euro benötigt werden. Und nein, heute ist nicht der erste April.

„Gute Programme kosten Geld“

Die Mehreinnahmen durch die pauschalisierung der Rundfunkgebühren sind momentan auf sog. Sperrkonten eingefroren. An die Summe von 1,59 Milliarden Euro kommt somit keiner ran – allerdings nur bis Ende 2016. Der ARD-Vorsitzende Lutz Marmor hat sich nun zu Wort gemeldet und gemeint, dass augrund dessen, dass ein gutes Programm Geld kostet, zusätzlicher Bedarf an finanziellen Mitteln für die zukünftige Aufrechterhaltung des Programms. Deswegen möchte Marmor, nach einer Mitteiluing des Senderverbunds, an die eingefrorene Rücklage ran. Als Konsequenz dessen, schlug der ARD-Vorsitzende auch gleich noch eine Anpassung der Beitragsperiode 2017 vor, um „einen Ausgleich für Preissteigerungen“ kompensieren zu können.

ARD braucht Geld, ZDF kommt klar

Die ARD erwartet demnach so starke Kostenzuwächse, dass das vorgesehene Geld für die Deckung nocht ausreichen werde. Deshalb würde die ARD zusätzlich 99 Millionen Euro mehr im Jahr benötigen, um das Ausgleichen zu können. Unterm Strich sollen also 2,58 Milliarden Euro an die ARD fließen. Tolles Sümmchen, oder? Neben den steigenden Gehältern geht auch viel Geld für den Ausbau der digitalen Verbreitungswege drauf. Das meint zumindest unser Herr Marmor. Wenn man sich das ZDF ansieht, kommt man dort anscheinend besser klar. Für die Jahre 2017 bis 2020 würde man mit den Überschüssen aus dem höheren Rundfunkbeitrag (für alle) die Produktions- und Betriebskosten decken können. Allerdings geht dort der Personalabbau stetig weiter.

Seriös, seriös …

Solche Serien wie „Sturm der Liebe“, „Rote Rosen“ oder das „Quizduell“ braucht die Welt. Ich bin nicht in der Filmbranche tätig, von dem her kann ich keinen blassen Schimmer haben, wie groß die Kosten für eine „Verbotene Liebe“-Episode ausfallen. Über 2,5 Milliarden Euro zusätzlich, als Mehrbedarf zum bisherigen Budget, ist doch schon etwas weit gegriffen, oder? Außerdem: Warum sollen auch die zahlen, die von eurem Angebot gar keinen Gebrauch machen? Warum müssen die zahlen, welche gar kein ARD, ZDF, Deutschlandradio und wie sie alle heißen gar nicht konsumieren? Weil es so eingerichtet ist. Tja, wer da wohl dahinter ist … . Traurig.