Neben dem Blogging gibt es auch noch eine andere Sache, bei der ich fast die gleichen Punkte abarbeite, wie ich es auch bei meinen unzähligen Blogs bisher getan habe. Die Rede ist von Audioboo; eine Art AudioBlogging.

Damals, als Audioboo im März 2009 an den Start ging, war jeder begeistert, der es ausprobierte. Im Grunde ist Audioboo nichts Neues gewesen, allerdings bot es dem Anwender eine gewisse Einfachheit. Das erste Quartal 2009 war auch die Zeit, in der die Zahl der deutschen Vloger (Video-Log) auf YouTube & Co. extrem anstieg. Audioboo wurde genau für das geschaffen – allerdings nur in Audioform. Manchmal kann man in Worte nicht das Ausdrücken, was man möchte. Durch das Reden geht vieles einfacher „von der Hand Zunge“ und vielleicht ist es genau das gewesen, was Audioboo so bekannt und erfolgreich gemacht hatte.

Zum Launch gab es noch keine Unterscheidung zwischen kostenlosem Account und bezahltem Account. Es war aber relativ schnell klar, das ein Premium-Modell in Naher Zukunft eingeführt wird. Pro „Boo“ hatte man fünf Minuten Zeit über all das zu Sprechen, worauf man Lust hatte. Das fertig aufgenommene Audiofile lud man auf Audioboo hoch, verpasste diesem noch ein kleines Bild und eine Beschreibung und wartete nur noch auf die relativ schnelle Verarbeitung seitens der Plattform. Binnen kürzester Zeit hatte jeder Internetnutzer die Möglichkeit, das Gesprochene anzuhören und durch Kommentare Feedback geben.

Auch damals gab es schon Leute, die sehr gesprächig waren oder sich einfach nicht kurz bzw. knapp halten konnten. Da waren die fünf Minuten schnell ausgeschöpft und der Wunsch nach mehr lies nicht lange auf sich warten. Mittlerweile waren auch erste Entwürfe für ein Premium-Modell aufgetaucht, die auch längere Boo-Zeiten beinhalteten. In dieser Phase reichte allerdings noch eine kleine, nette Mail an die Gründer von Audioboo mit der Bitte, das Zeitlimit etwas hochzuschrauben. Kurze Zeit später durfte man nicht mehr fünf, sondern 15 Minuten Audiomaterial hochladen. Damit war wieder jeder Froh und die „Booerei“ ging weiter.

Auch ich habe früher unter anderem Namen viele Audioboos produziert, hochgeladen und verbreitet. Schließlich habe ich es irgendwann einfach vergessen und lange Zeit die Entwicklung von Audioboo nicht mehr mitverfolgt. Vor ein paar Wochen bin ich wieder zufällig auf Audioboo aufmerksam geworden; hatte auch wieder Lust, Boos zu produzieren und entsprechend hochzuladen. Inzwischen gab es auch ein Plus-Modell und ein Premium-Modell. Neuerungen gab es natürlich auch auf der Plattform: Man konnte sehen, wie oft der eigene Boo angehört wurde, man konnte Boos favorisieren, Nachrichten konnten in Boo-Form an andere Benutzer verschickt werden und und und … . Leider kam es auch zu Einschränkungen: Die Zeitbegrenzung bei kostenlosen Accounts wurde von fünf Minuten auf drei Minuten herabgesetzt! Drei Minuten, in denen man so gut wie fast nichts größeres Ansprechen kann, als kleine Anmerkungen? Es mag Menschen geben, die mit dieser kleinen Zeitspanne zurechtkommen; ich allerdings ganz und gar nicht! Ich habe mich ein bisschen informiert und herausgefunden, dass alle Leute, die damals eine dieser kleinen, netten Mails an die Gründer geschickt hatten, ihre 15 Minuten behalten hatten. Die Accounts vor der Umstellung behielten ebenfalls ihre gewohnten fünf Minuten. Neue Benutzer mussten allerdings mit den drei Minuten auskommen.

Um mehr Zeit zu bekommen, müssen £60 im Jahr gezahlt werden, um maximal 30 Minuten aufnehmen zu können. Natürlich sind bei den £60 noch ein paar andere Features dabei, aber £60 (71,92 Euro !) ist ein bisschen zu Teuer für diesen Service, oder? Ich habe mich darauf mal ein bisschen umgesehen und schnell bemerkt, dass viele Benutzer inaktiv geworden sind. Es gibt zwar noch vereinzelt recht aktive Leute, aber die Anzahl derer ist verschwindend gering.

Ich komme mit drei Minuten nicht wirklich zurecht und meine Boos jedesmal entsprechend zu schneiden, um jeweils an drei Minuten zu kommen … dazu habe ich auf Dauer auch keine Lust. Vielleicht hat Audioboo mit dieser Umstellung einen Griff ins Klo getan – ich weiß es nicht. Mein anderer Account hat zwar noch fünf Minuten, aber den kann und will ich nicht für die Dinge benutzten, die ich eigentlich veröffentlichen wollte. Naja. Vielleicht gibt es nochmal eine Änderung bei Audioboo und vielleicht schaffen sie es damit auch, wieder die alte Aktivität herzustellen, die beim Launch der Plattform geherrscht hat. Andererseits müssen die Jung’s ja auch irgendwie ihr Geld verdienen …

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